Optische Satellitendaten für das Risikomanagement von Hangrutschungen

Optische Satellitendaten für das Risikomanagement von Hangrutschungen

Titelfoto Online Workshop am 15. April 2021 | Florian Albrecht, Universität Salzburg

Allgemeines


  • Der Workshop wird aufgenommen!

  • Bitte denken Sie daran, Ihr Mikrofon auszuschalten.

  • Fragen sind jederzeit möglich und können auch im Chat für die Diskussion gesammelt werden.

Agenda

  • Einleitung, Agenda und Ziele

  • Präsentation #1: Kartierung und Überwachung von Hangrutschungen mit optischen Satellitendaten

  • Diskussion #1: Nutzen für das Risikomanagement

  • Präsentation #2: GIS-Modellierung von Rutschanfälligkeit

  • Diskussion #2: Bedeutung und Nutzen für die Gefahrenzonenplanung

  • Zusammenfassung und Ausblick

Kurze Vorstellungsrunde

Projekthintergrund

Monteo
  • MontEO – The impact of mass movements on alpine trails and huts assessed by EO data

  • https://monteo.zgis.at

EO4GEO_Logo

Phasen im Katastrophenmanagementzyklus

Phasen
© F. Albrecht

Services für Informationen über Hangrutschungen aus Erdbeobachtungsdaten

Services
© F. Albrecht

Z_GIS-Projekte mit Bezug zum Risikomanagement von Hangrutschungen

Services
© F. Albrecht

Ziele des Workshops

Workshopziele
© F. Albrecht


  • Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis
  • Diskussion des Potenzials optischer Satellitenbilder für die Dokumentation von Hangrutschungen
  • Diskussion des Potenzials von GIS-Modellen für Rutschanfälligkeit für die Gefahrenzonenplanung
  • Diskussion der Qualitätsansprüche im Risikomanagement von Hangrutschungen

Präsentation #1


  • Einleitung, Agenda und Ziele

  • Präsentation #1: Kartierung und Überwachung von Hangrutschungen mit optischen Satellitenbildern
    • Potenzial von Satellitenbildern am Beispiel Pongau 2019, Salzburg
    • Satellitensysteme
    • Methoden für die Kartierung von Hangrutschungen
  • Diskussion #1: Nutzen für die Dokumentation von Hangrutschungen

  • Präsentation #2: GIS-Modellierung von Rutschanfälligkeit
  • Diskussion #2: Bedeutung und Nutzen für die Gefahrenzonenplanung

  • Zusammenfassung und Ausblick
Präsentation #1


Potenzial von Satellitenbildern am Beispiel Pongau 2019, Salzburg

Starkregenereignis am 05./06.08.2017:
Murgang im Kleinarltal

Kleinarltal
Fotos: F. Albrecht 2017

Starkregenereignis November 2019:
Gasteiner Tal

Gasteinertal
Foto: F. Albrecht 2020

Ereignisse 2019, Pongau, Salzburg –
ausgewählte Sentinel-2-Aufnahmen für Hüttschlag

Gasteinertal
Abbildung: F. Albrecht; Quelle: EO-Browser von Synergise, 2020

Grenzen/Potenzial optischer Satelliten

  • Verfügbarkeit eingeschränkt durch:
    • Wolken (zufällig)
    • Schnee (saisonal)
    • Schatten (in gewissen Lagen)

  • Erkennbarkeit von Hangrutschungen abhängig von
    • Auflösung
    • Kontrast zur Umgebung (Landbedeckung wie etwa Vegetation)

Regions
Quelle: EO-Browser von Synergise, 2020.
Präsentation #1


Satellitensysteme


Satellitendaten „High resolution“ (HR): Sentinel-2

Sentinel2 Text
HighResolution
Aufnahme: Sentinel-2.

Verfügbare Satellitendaten: Planet.com

Planet Labs Text
HighResolution
Quelle: Planet Labs, 2020.

Animation der Satellitenbilder von Planet.com


Satellitendaten „Very high resolution“ (VHR):
VHR-Daten (Pléiades, etc.)

Planet Labs Text
HighResolution
Quelle: Planet Labs, 2020.

Details in Pléiades

  • Hüttschlag, Großarl Valley
    • 26.03.2019 : 2.500 m³
    • 16. 07. 2019: 5.000 m³
    • 24. 10. 2019: 15.000 m³

Hüttschlag
Pleiades
Aufnahme: Pléiades 09.08.2019.

Eigenschaften von Satellitensystemen zur Bildaufnahme

  • Räumliche Auflösung
    • HR ----- VHR

  • Räumliche Abdeckung
    • Global flächendeckend ----vs---- an Einzelorten auf Bestellung

  • Wiederholrate (zeitliche Auflösung):
    • Jährlich ------vs------wöchentlich ------vs------ täglich*

  • Radiometrische Eigenschaften:
    • Hohe vs. niedrige Bit-Auflösung
    • Gute vs. schlechte Kalibrierung

  • *Einschränkungen:
    • Wolken können Untersuchungsgebiet überdecken
    • VHR-Satelliten sind schwenkbar – Aufnahmewinkel sollte für gebirgiges Gelände möglichst klein sein
Präsentation #1


Methoden für die Kartierung von Hangrutschungen

Manuelle Identifikation von Veränderungen

  • Ein Interpret vergleicht Vorher-Nachher-Aufnahmen
  • Visuelles Identifizieren von Veränderungen
  • Manuell wird die Position der Veränderung markiert
Manuelle Identifikation
xxx

Zwischen 2015 und 2020 identifizierte Massenbewegungen im Großarltal und Kleinarltal

Groß- und Kleinarltal
xxx

Zeitreihenanalyse zur Identifikation des Ereigniszeitpunkts


  • Detektion des Ereigniszeitpunkts in Sentinel-2 Bildern mit einem semantischen Data Cube

    • Input: Punktdatensatz mit visuell identifizierten Massenbewegungen

    • Methode: durchsuchen der Historie aller Sentinel-2-Bilder auf der sen2cube.at Plattform (ermöglicht die Erstellung zeitlicher Abfragen)


    • Zusammenarbeit mit dem Z_GIS-Projekt Sen2Cube
    • Forschungsarbeit von Larisa Paulescu

Zeitreihenanalyse zur Identifikation des Ereigniszeitpunkts

Zeitreihenanalyse
xxx

Hotspot-Identifikation: Großarl & Kleinarltal

Hotspot-Identifikation
xxx

Hotspot-Identifikation: Großarl & Kleinarltal

Hotspot-Identifikation
xxx

Objektbasierte Kartierung von Hangrutschungen

  • Ansatz der objektbasierten Klassenmodellierung
    • Ansätze für wissensbasierte und statistische Klassifikation
    • Anpassbar auf Untersuchungsgebiet und Daten
    • Wo es möglich ist kann lokales Expertenwissen einfließen

  • Unterscheidung in die folgenden Klassen
    • Landslides (source area)
    • Debris flows (transport area)
    • River bed filled with debris (accumulation area)

Regions
xxx
Karte Karte


Land@Slide – OBIA Ergebnisse

Regions
xxx


Land@Slide – OBIA Ergebnisse (1/4)


  • Pinzgau - Hundstein
    • Gelb: semi-automatisierte Kartierung mit OBIA
    • Rot: manuelle Kartierung
Regions
Hölbling, D., Eisank, C., Albrecht, F., Vecchiotti, F., Friedl, B., Weinke, E., Kociu, A., 2017. Comparing Manual and Semi-Automated Landslide Mapping Based on Optical Satellite Images from Different Sensors. Geosciences, 7(2), 37


Land@Slide – OBIA Ergebnisse (2/4)

  • Bregenzerwald
Regions
Hölbling, D., Eisank, C., Albrecht, F., Vecchiotti, F., Friedl, B., Weinke, E., Kociu, A., 2017. Comparing Manual and Semi-Automated Landslide Mapping Based on Optical Satellite Images from Different Sensors. Geosciences, 7(2), 37


Land@Slide – OBIA Ergebnisse (3/4)

  • Montafon
Regions
Hölbling, D., Eisank, C., Albrecht, F., Vecchiotti, F., Friedl, B., Weinke, E., Kociu, A., 2017. Comparing Manual and Semi-Automated Landslide Mapping Based on Optical Satellite Images from Different Sensors. Geosciences, 7(2), 37.


Land@Slide – OBIA Ergebnisse (4/4)

  • Gadertal, Südtirol
Regions
Hölbling, D., Eisank, C., Albrecht, F., Vecchiotti, F., Friedl, B., Weinke, E., Kociu, A., 2017. Comparing Manual and Semi-Automated Landslide Mapping Based on Optical Satellite Images from Different Sensors. Geosciences, 7(2), 37.

Zusammenfassung: mögliche Ergebnisse aus Satellitenbildern


  • Punktdatensätze
    • XY-Position
    • Kategorie „Veränderung“
    • Aufnahmezeitpunkt

  • Hotspot-Karten
    • XY-Bereiche mit gehäuftem Auftreten von Veränderungen

  • Rutschungen als Flächen
    • Polygon
    • Unterscheidung der Rutschungsfläche in mehrere Klassen möglich

Zusammenfassung

Diskussion #1


  • Einleitung, Agenda und Ziele

  • Präsentation #1: Kartierung und Überwachung von Hangrutschungen mit optischen Satellitenbildern
  • Diskussion #1: Nutzen für die Dokumentation von Hangrutschungen

  • Präsentation #2: GIS-Modellierung von Rutschanfälligkeit
  • Diskussion #2: Bedeutung und Nutzen für die Gefahrenzonenplanung

  • Zusammenfassung und Ausblick

Fragen zur Diskussion

Fragen zur Diskussion

  • Wie gut treffen die Bildkartierungen die Information in Ereignisdokumentationen?
    • Vollständigkeit: Welche Rutschungen können übersehen werden? / Wie sicher können Rutschungen erkannt werden?
      • Wie groß müssen Rutschungen sein, dass sie in Satellitenbildern erkannt werden?
      • Wie lange bleiben Rutschungen in Satellitenbildern sichtbar?
      • Manuell vs. Automatisiert -> Wie wirkt sich das auf die Vollständigkeit aus?
    • Detailgrad: Welche Rutschtypen werden erkannt?
      • Welche Typen kann man erkennen und wie gut lassen sie sich voneinander unterscheiden? Welche Teilbereiche/-elemente einer Rutschung sind relevant?
    • Konsistenz:
      • Welche für Ereignisdokumentation relevanten Informationen werden erkannt, welche fehlen?
      • Welche vagen Informationen aus EO-Daten müssen durch Erhebung im Gelände verifiziert werden, welche noch fehlenden Infos ergänzt werden?

Präsentation #2

  • Einleitung, Agenda und Ziele

  • Präsentation #1: Kartierung und Überwachung von Hangrutschungen mit optischen Satellitenbildern
  • Diskussion #1: Nutzen für die Dokumentation von Hangrutschungen

  • Präsentation #2: GIS-Modellierung von Rutschanfälligkeit
    • Anwendungsfall Wegemanagement (MontEO)
    • Definitionen Rutschanfälligkeit
    • Methodik der Rutschanfälligkeitsmodellierung
    • Anwendungsszenarien für Wegemanagement

  • Diskussion #2: Bedeutung und Nutzen für die Gefahrenzonenplanung

  • Zusammenfassung und Ausblick

Starkregenereignis am 05./06.08.2017: Blockierte Wanderwege im Großarltal

Nach Informationen des Wegewarts der ÖAV Sektion Hüttschlag: Die betroffene Stelle war etwa 10 Meter breit und erforderte ein paar Tage Arbeit um den Weg wieder freizugeben. Viele Wege waren betroffen. Die verbliebene Sommersaison 2017 reichte nicht mehr aus um alle Wegschäden im Arbeitsgebiet der Sektion zu beseitigen.
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